Fri Jan 04, 2013 8:06 pm
Ich hänge mich der Fragestellung mal an bzw. füge meine Erfahrung mit DVB-C und einer Hauppauge HVR930C (WinTV HVR 930 C [Produktverison 160xx) an.
Es ist relativ problemlos möglich, Firmware und Kernel-Module für diese Karte zu finden und zu kompilieren bzw. in Gang zu setzen.
Die Karte wird erkannt (dmesg) und kann auch z. B. über dvb-apps, VLC, Kaffeine oder die XBMV-Versionen (tv-headend) (fern-)gesteuert werden. Es kommt auch ein Bild auf dem Bildschirm zustande, allerdings ist es voller Artefakte (=Kästchen/Streifen) bei SD und ein Muster verschmierter vertikaler Farbstreifen. Audio ist auch nicht synchron, klirt und klappert.
Das Abspielen von Audio-Quellen aus DVB-C klirrt und Scheppert ebenso, bricht sogar nach 90 bis 120 Sekunden ganz ab. Hierbei ist es irrelevant, ob ich eine SD-Karte, eine USB-Festplatte oder ein SAMBA-Ziel verwende.
Es sei aber erwähnt, dass Video- und Audiodateien, die mit der gleichen Karte auf einem PC aufgezeichnet worden sind, problemlos abgespielt werden können.
Streams, die aus dem Internet stammen (Internet-Radio, IP-TV usw.) habe ich noch nicht ausprobiert, vermute aber, dass es problemlos decodiert werden wird.
Über die Gründe für die Artefakte usw, kann ich derzeit nur spekulieren.
--> mangelnde OpenGL-Hardware-Unterstützung (da könnte sich noch etwas tun)
--> unzureichende Implementierung oder Lizenzierung von "Streaming-Codecs" ; will sagen: der Chip könnte, aber es fehlt die passende Software oder deren Lizenzierung (vgl. MPEG-Codecs zum Nachkaufen)
--> Der Datenstrom ist für den Raspberry einfach zu groß. Ein DVB-Kanal bringt es immerhin auf rund 55 MBit/s. (QAM-256; vgl. DOCSIS 3.0) . Die Datenrate für öff.-rechtl. HD-Kanäle liegt zwar "nur" bei ca. 12 MBit/s, aber diese Daten kommen normal mit Daten anderer Programme in einem Multiplex.
Wenn bereits in der DVB-C-Karte aussortiert wird, welche Datenteile irrelevant sind, sollte es keine Probleme mit dem Raspberry geben. Wenn dies aber erst im Raspberry passieren sollte, wird es vermutlich Probleme geben.
Für DVB-S/S2 sollte es sich ähnlich verhalten. Ich weiß nur nicht, ob eventuell eine höhere Redundanz zur Fehlerkorrektur vorhanden ist und somit das Problem etwas kleiner sein sollte... (oder deswegen noch größer...)
Ich wäre für meinen Teil dankbar, wenn mir jemand meine Hypothesen bestätigen oder widerlegen könnte oder einen hilfreichen Tipp parat hätte.
Eventuell wäre ich auch bereit, eine andere Tuner-Karte zu kaufen, falls mir hier wer eine Empfehlung geben könnte.
Danke schon mal. Weitere Details gern auf Anfrage.